Die Homo-Ehe: There’s no stopping it
Es ist über der Aufregung über Obamas Wiederwahl weitgehend untergegangen. Aber am Dienstag haben die Wählerinnen und Wähler in den USA noch über andere Dinge als ihr Staatsoberhaupt abgestimmt. Genauer in Maine, Maryland, Washington State und Minnesota. Dort gab es Referenden für bzw. gegen die Legalisierung der Homo-Ehe. Überall gab es substanzielle Mehrheiten für sie.
Dazu passt die Nachricht, dass der spanische Verfassungsgerichtshof ebenfalls am Dienstag festgestellt hat, dass die 2005 von der damaligen sozialistischen Regierung eingeführte Homo-Ehe nicht gegen die spanische Verfassung verstößt. Die jetzt regierenden Konservativen hatten das jahrelang behauptet. Ist aber nicht der Fall.
Die Urteilsgründe kann ich auf der Website des Tribunal Constitucional nicht finden. Die Entscheidung erging mit acht zu drei Stimmen. Offenbar gibt es inzwischen auch bei den spanischen Konservativen immer mehr, die die Homo-Ehe akzeptieren oder sogar ihre Vorzüge sehen: Hier wollen zwei heiraten – was gibt es für einen Konservativen Schöneres?
Tatsächlich scheint mir die Debatte eigentlich durch zu sein. Dass gleichgeschlechtliche Paare rechtlich gleich behandelt werden wie solche aus Mann und Frau, das ist doch in den meisten Teilen der westlichen Welt kein wirklich tief umstrittener Gedanke mehr. Auch die US-Republikaner werden auf die Dauer die Lust an dem Loser-Ticket Anti-Gay-Marriage verlieren.
Oder mit Marty Ledermans Worten:
Unthinkable yesterday. Commonplace tomorrow.
Und ausgerechnet heute meckert der französische Rüstungsbonze Serge Dassault dagegen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/dassault-chef-franzoesischer-senator-wettert-gegen-homo-ehe-a-865959.html
>>Dass gleichgeschlechtliche Paare rechtlich gleich behandelt werden wie solche aus Mann und Frau, das ist doch in den meisten Teilen der westlichen Welt kein wirklich tief umstrittener Gedanke mehr.<<
Dieses Wort in der CDU und des BVerfG Gehörgang.