Google vs. China
Googles Entscheidung, nicht mehr mit den chinesischen Zensurbehörden zu kooperieren, elektrisiert. Und zwar nicht nur, weil wir alle den Chinesen Informationsfreiheit und den chinesischen Zensoren die Pest an den Hals wünschen.
Natürlich ist es ein aufregendes Spektakel, wenn sich ein globaler Corporate-Gigant mit dem vor ökonomischer Kraft berstenden Riesenstaat anlegt. Das hat etwas von King Kong vs. Godzilla. Oder Wal gegen Riesenkrake.
Der eigentlich spannende Punkt ist aber ein anderer:
vielleicht sehen wir gerade die erste große Auseinandersetzung zwischen einem Multinationalen Konzern und einem Staat in Form eines Handelskrieges, was noch öfters im 21. Jahrhundert passieren könnte,
schreibt Markus Beckedahl. Oder in den Worten von David Post auf Volokh Conspiracy:
it is pretty clear already that this is an important moment in the history of the Net, and in the history of the relationship between sovereign states and Internet services.
Google ist ja nicht irgendein Riesenunternehmen wie Exxon oder Siemens oder was. Sondern ein Lieferant von Werkzeugen, mit denen sich die Menschen rund um den ganzen Globus miteinander vernetzen und miteinander kommunizieren. Google trägt wie sonst kaum eine Organisation dazu bei, die Nationalstaaten und ihre Macht zu relativieren. Das macht den Kampf so spannend.
Update: mehr bei Daniel Drezner mit Links zur aktuellen Diskussion, ob Google tatsächlich mit dem Rückzug nur seine Schwäche im Wettbewerb mit dem chinesischen Konkurrenten Baidu verschleiern wollte.
Google und China im Klinch…
[…] muss es in China sogar zensieren – ungefilterte Suchergebnisse sind dort nicht erwünscht. Doch damit ist jetzt Schluss: […]…