05 May 2011

Großbritannien macht gerade einen großen Fehler

Im Guardian erleidet Timothy Garton Ash einen lesenswerten Tobsuchtsanfall angesichts der Tatsache, dass die Briten heute, zu ihrem eigenen verfassungspolitischen Unglück, aller Wahrscheinlichkeit nach die Reform ihres spätmittelalterlichen Wahlrechts ablehnen werden.

Spannend finde ich vor allem die Aussage, dass ohne weitere Verfassungsreformen über kurz oder lang die Schotten sich aus dem UK verabschieden werden. Damit würde ich mich bei Gelegenheit mal gern näher beschäftigen.

Mein eigener Ausblick auf die Verfassungszukunft Großbritanniens in der heutigen FAZ ist zu finden hier.


4 Comments

  1. Pascal Thu 5 May 2011 at 13:16 - Reply

    Naja, dass man getreu dem alten Motto “Wer hat uns verraten? Liberaldemokraten!” verfährt, finde ich nachvollziehbar. Die Liberaldemokraten würden als kleine Partei von der Abkehr des FPTP profitieren. Angesichts der üblichen “Kompromisse” wie der Verdreifachung der Studiengebühren (die sie vor der Wahl noch aufs schärfste ausgeschlossen hatten), ist die Motivation der Briten wohl nicht besonders groß, ihnen jetzt noch Stimmengewinne zu schenken.

    Die verfassungspolitisch wünschenswerte Reform kommt in einer denkbar ungünstigen politischen Großwetterlage.

  2. Max Steinbeis Thu 5 May 2011 at 13:20 - Reply

    Ist gar nicht gesagt, dass die LibDems davon so profitieren würden. Jedenfalls kein Automatismus.

  3. Peter Panter Thu 5 May 2011 at 16:18 - Reply

    Vielen Dank für den Hinweis auf den schönen Artikel. Die Ablehnung ist in der Tat schade. Vielleicht sollten wir soetwas endlich einmal für die Erststimmen bei der Bundestagswahl einführen.

  4. Sven Thu 5 May 2011 at 17:29 - Reply

    Ob es wirklich wert ist, sich hier darüber zu ärgern, dass die Briten nicht von einem System, dass mehr oder weniger zufällig bestimmt, wer die Mehrheit im Parlament hat, auf ein anderes wechseln wollen, das dies ein bisschen anders zufällig macht?
    Ja, AV ist eine nette Sache, und wäre für Bürgermeisterwahlen oder ähnliches und vom mir aus für Kongresswahlen in den USA ganz sinnvoll. Aber bei den Unterhauswahlen im Vereinigten Königreich, wo es niemanden interessiert, wer eigentlich die Personen sind, die kandidieren, sondern es – wie in Deutschland – ausschließlich um die Parteien geht?

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