Ist Kanadas wiedergewählter Premier ein Caudillo?
Kanada hat gewählt, und der konservative Minderheits-Premierminister Stephen Harper ist jetzt ein Mehrheits-Premierminister.
Das interessiert hierzulande niemanden groß, sollte es aber vielleicht, wenn man Craig Scott glaubt, der in Toronto an der Osgoode Hall Law School unterrichtet und ein Paper veröffentlicht hat, das Harpers Kanada in ein außerordentlich schummriges autoritäres Zwielicht rückt.
Scott schildert drei Beispiele im Zusammenhang mit Versuchen der Regierung, Informationen zu Folter in Afghanistan geheim zu halten, die seine These belegen sollen, dass Harper als Premier einen “caudillo-esquen” Kurs verfolgt.
Kanada galt immer, in scharfem Kontrast zu den war-mongering USA, als friedfertiges, langweiliges, quasi-europäisches Riesenland mit Zwergen-Bevölkerungsdichte, wo eine Menge Eishockey gespielt wird und sonst nicht viel Bemerkenswertes passiert. Vielleicht müssen wir da umdenken. Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten…
Andererseits will ich auch nicht jedesmal Wolf schreien, wenn irgendwo ein Konservativer mit absoluter Mehrheit gewählt wird. Ich kann das nicht recht beurteilen. Wer mehr weiß darüber: Bitte kommentieren!