24 February 2021
Draghi’s New Cabinet Sails but Italian Political Institutions Do not Risk Reforms
On 13 February 2021, the new Prime Minister Mario Draghi was sworn in with his ministers by President Mattarella. Draghi had received the task of forming the government on 3 February, ten days earlier. The second Conte government had resigned on 26 January. The new government won the confidence of the Senate on 17 February and that of the Chamber of Deputies on the 18th: the crisis was resolved within eighteen days (twenty-three if the two parliamentary votes are taken into account). It must be emphasized that in Italy the government does not take office after the parliamentary vote, but before, with the oath of office (Art. 93 It. Const.). This is fundamental to understand the role of the Head of State. Continue reading >>
0
20 March 2020
Über den Schutz der Parlamente vor sich selbst in der Krise
Zeiten wie diese suggerieren, dass es alternativlose politische Lösungen gesellschaftlicher Probleme gäbe – aber schon der Vergleich mit anderen Ländern zeigt, dass dies noch nicht einmal für die Seuchenbekämpfung zutrifft. Gerade in einem Moment, in dem öffentliche Versammlungen verboten sind, muss der öffentliche Versammlungsraum des Parlaments aufrechterhalten werden, will die Demokratie keinen Schaden nehmen. Continue reading >>13 November 2019
The End of Parliamentary Government in Europe
Has parliamentary government, after almost two hundred years of honoured service, come to an end in Europe? The fact that Spain had two elections in seven months and is still nowhere near a stable government is just the latest of many signs that it is indeed so – and I wonder what the ruling classes in the European countries, excluding France, are waiting for in order to take note of the fact and to do, night and day, in order to put in place the necessary remedies. Continue reading >>23 July 2018
Fast Random-Access Memory (Laws) – The June 2018 Amendments to the Polish “Holocaust Law”
On June 27th Polish authorities broke the national record in speed of proceeding a bill in Parliament and getting it signed into the law by the President. And we are not talking about just an ordinary bill. The statute in question is the (in)famous Polish “Holocaust bill” or “Polish death camp law”. Continue reading >>
0
12 February 2018
The Emerging Trend of Parliamentary Performance: Freedom of Expression in the Hungarian National Assembly
Laurent Fabius, the former President of the French National Assembly, once called the parliament, rather poetically “a theatre of shadows”. It was a harsh criticism of the mostly formal and insignificant role of parliament in the legislative process under the excessive dominance of the Executive. A few years ago Hungarian opposition MPs decided to turn their own “theater” into something more meaningful, or at least more amusing. They have been using all kinds of creative techniques to express their opinion in the hemicycle. It seems, however, that the Speaker and the parliamentary majority do not really appreciate this new trend of performing arts for they constantly impose heavy penalties on the MPs. This practice is a reminder that the principle of parliamentary autonomy needs to be reconsidered in light of contemporary political realities. Continue reading >>
0
21 November 2016
Selektoren-Urteil des BVerfG: Karlsruhe verzwergt das Parlament
In der vergangenen Woche hat das Bundesverfassungsgericht seinen Beschluss zum Beweiserhebungsrecht des NSA-Untersuchungsausschusses des Bundestages veröffentlicht. Er definiert die Maßstäbe, nach denen der Bundestag Auskunft über die Kooperation deutscher Nachrichtendienste mit ausländischen Diensten verlangen kann – mit weitreichenden Folgen für die demokratisch-rechtsstaatliche Kontrolle des außen- und sicherheitspolitischen Handelns der Bundesregierung insgesamt. In der Zusammenschau mit früheren Entscheidungen zeigt sich eine kritikwürdige Rechtsprechungslinie, die die exekutive Handlungsfähigkeit als verfassungsrechtliches Prinzip konstruiert, das sich von den demokratischen Prinzipien des Grundgesetzes verabschiedet. Continue reading >>09 February 2016
Ganz, aber doch nur teilweise – die Beteiligung des Deutschen Bundestages an gemischten völkerrechtlichen Abkommen der EU
Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag streiten zurzeit über die Notwendigkeit der Zustimmung zur Ratifikation des Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen Westafrika und der Europäischen Union. Es liegt auf der Hand, dass im Hintergrund der Ratifikationsfrage die weitreichende innenpolitische Debatte zu TTIP steht. In diesem Beitrag sollen die Rechtsfragen, die sich im Hinblick auf die Zustimmung zur Ratifikation des WTA als (nach Unionsrecht) gemischtem Abkommen stellen, kurz systematisch aufbereitet werden. Continue reading >>
0
12 January 2016
Vom Recht der Opposition auf Oppositionsrechte
Muss die Mehrheit der Minderheit genügend Rechte geben, dass es in Deutschlands Demokratie eine effektive Opposition gibt? Darüber wird morgen vor dem Zweiten Senat des Bundesverfassungsgerichts mündlich verhandelt. Die Fraktion DIE LINKE hatte ein Organstreitverfahren angestrengt, um geklärt zu wissen, ob die derzeitigen Quoren für die Oppositionsrechte im 18. Deutschen Bundestag verfassungsmäßig sind. Continue reading >>25 September 2015
Wenn das Kind im Brunnen liegt: Ex-post-facto-Kontrolle des Bundestags beim Einsatz bewaffneter Streitkräfte
Eine nachträgliche konstitutive Zustimmung des Parlaments zu einem bewaffneten Einsatz der Bundeswehr ist nach Beendigung des Einsatzes verfassungsrechtlich nicht geboten – so das BVerfG in seinem Urteil vom 23.09.2015. Einerseits verdient seine Entscheidung Applaus: Das BVerfG präzisiert die Vorgaben, die es in vergangenen Urteilen (Out-of-Area-Einsätze/Luftraumüberwachung durch AWACS-Flugzeuge) aufstellte, und behält seine parlamentsfreundliche Tendenz bei: Die Bundeswehr ist ein „Parlamentsheer“. Andererseits schränkt es diese Wertung gerade dadurch ein, dass die Exekutive den Bundestag nach Beendigung eines Einsatzes nicht mehr zu befassen hat: Im Vorfeld und während eines Einsatzes ist das Parlament „Macher“, nach dessen Abschluss bloßer Informationsempfänger. Ein klarer Wertungswiderspruch. Continue reading >>22 September 2015
Vermittlungsausschuss: BVerfG streckt die Waffen vor der Flucht ins Informelle
Jedes Verfahren zur Entscheidungsfindung kann nur entweder perfekt effizient oder perfekt legitim sein. Das Parlaments- und Staatsorganisationsrecht steckt voller Versuche, zwischen diesen beiden Polen eine prekäre Balance herzustellen: Das Repräsentationsprinzip ist so einer. Die Fünfprozentklausel ein weiterer. Das Zusammenspiel von Mehrheitsprinzip und Minderheitenrechten. Und das sind genau die Stellen, an denen das Recht nie zur Ruhe kommt und immer neue BVerfG-Entscheidungen gebiert. Ein recht aktiver Eruptionsherd dieser Art ist das Thema Vermittlungsausschuss, und der ist heute in Gestalt einer Senatsentscheidung aus Karlsruhe erneut eindrucksvoll ausgebrochen. Um das Ergebnis vorweg zu nehmen: Im Zweiten Senat scheint unter den Kräften, die hier miteinander ringen, die Effizienz im Augenblick die Oberhand über die Legitimität zu behalten. Continue reading >>
0