Daniel Brugger
In der Schweiz erscheinen juristische Kommentare grundsätzlich als gedruckte Bücher. Zusätzlich schalten die Verlage eine digitale Version auf ihren Datenbanken auf, abrufbar hinter hohen Bezahlschranken. Bereits vor 13 Jahren, als ich als studentische Hilfskraft zum ersten Mal mit der Welt der Kommentare in Kontakt kam, dachte ich mir, es müsste im Internetzeitalter doch eine Möglichkeit geben, einen frei und kostenlos zugänglichen Kommentar zu schaffen.
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Tobias Mast
Der Charakter der Gesetze hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend gewandelt. Dennoch greift die Bundesrepublik zu ihrer Verkündung mit dem Bundesgesetzblatt bis heute auf ein aus der Französischen Revolution geborenes Medium zurück und überlässt ihre anderweitige Bereithaltung weitgehend privatwirtschaftlichen Akteuren. Wenn der Staat weiterhin darauf verzichtet, sein Recht zentral, systematisiert und aufbereitet im Internet bereitzuhalten, fällt das Publizitätsniveau in verfassungsrechtlich bedenklicher Weise ab.
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Julian A. Hettihewa, Felix Schott
Since 1982, States have sent Youth Delegates to the General Assembly as part of the official UN Youth Delegate Programme. However, information on youth delegates, their past agendas and speeches is hard to come by. There is no central repository that is publicly available and would list all past youth delegates and the statements they delivered. In order to close this gap, we have created Youth Delegate Search, a platform dedicated to making speeches of Youth Delegates easily accessible. We believe that with this database we also created a potential for transforming both academic research and practice in the domain of youth participation.
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Auch andere Wissenschaften sind Textwissenschaften, aber nirgends huldigt man dem Textbezug so ernst wie in der Rechtswissenschaft. Was sich ahnen lässt: Der Textbezug der Rechtswissenschaft ist grenzenlos. Beschränken kann uns nur Vernunft. Oder wegen der Pandemie geschlossene Bibliotheken.
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Konstantin Gast
Wie steht es um den Zugang zu rechtswissenschaftlicher Literatur in Pandemiezeiten? Im Grunde so wie vorher und wahrscheinlich auch danach: Der Zugang ist ein Privileg – und das ist ein Problem, wie ich anhand eigener Erfahrungen schildern möchte.
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Francesca Mascha Klein
Der eingeschränkte Zugang zu Wissen in der Pandemie wirkt sich auf den gesellschaftlichen Diskurs aus und kann die Vielfalt und Chancengleichheit gefährden. Als Juristin bei einer NGO für Klima- und Umweltschutz unterstütze ich umweltrechtliche Verfahren und arbeite wissenschaftlich, indem ich zu juristischen Themen recherchiere, Publikationen verfasse und Webinare sowie Vorträge halte. Seit Beginn meiner Anstellung im letzten Jahr arbeite ich im Home Office.
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Georg Fischer
Im Verlauf der letzten 15 Monate habe ich meine Universitätsbibliothek nur ein einziges Mal besucht: Und zwar an dem Tag, an dem ich ein Buch zurückgeben musste, das ich im Januar 2020, also vor Beginn der Pandemie-Beschränkungen, ausgeliehen hatte.
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Michael Ernst
Die pandemiebedingten Auswirkungen auf den Zugang zu Bibliotheksbeständen im Allgemeinen und zu rechtswissenschaftlicher Literatur im Besonderen lassen sich gut am Beispiel der regulären rechtswissenschaftlichen Literaturversorgung an der Georg-August-Universität Göttingen verdeutlichen.
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Frank Miener
Zugegeben – zunächst war trotz der Dramatik der Corona-Krise ein wenig Schmunzeln angesagt: Allerorts schlossen im Frühjahr 2020 die Universitäten, der Lehrbetrieb fiel aus und von jetzt auf gleich musste auf „Online-Lernen“, „Distanz-Uni“ und „Digital-Semester“ umgestellt werden. Große Hektik, viel Stress, Diskussionen ohne Ende.
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Lena Bitz
Im April 2021 erschien die erste Ausgabe der „Bayreuther Zeitschrift für Rechtswissenschaft“: eine Zeitschrift mit dem Ziel, studentische Rechtswissenschaft sichtbar zu machen. Die BayZR ist eine Zeitschrift von Student:innen für alle! Im folgenden Beitrag möchte ich die Entstehung unter Pandemiebedingungen aus meiner Sicht skizzieren.
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Maximilian Petras
Digitale Arbeitsweisen haben das Potenzial, juristische Texte als Prozesse zu sehen, die fortlaufend aktualisiert und verbessert werden können. Als Open Science Fellow der Wikimedia-Stiftung habe ich gemeinsam mit anderen Wissenschaftler:innen die Initiative OpenRewi gegründet, um genau das umzusetzen. Unser Ziel ist es, frei lizenzierte und qualitativ hochwertige Open-Access-Rechtsliteratur gemeinsam zu schreiben.
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Raffaela Kunz
Die Pandemie hat der Diskussion um „Open Science“ und „Open Access“ zu einem unverhofften Höhenflug verholfen, der aber ebenso schnell wieder enden wird. Mit dem Ziel, den Erkenntnisgewinn im Rennen gegen das Virus maximal zu beschleunigen, stellten Forscher:innen aus der ganzen Welt ihre Daten und Erkenntnisse im Internet offen zur Verfügung; zahlreiche freie Online-Datenbanken wie „OpenAIRE for COVID19“ oder „COVID-19: Response from the Information Community“ entstanden.
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Elisabeth Schemmer
Es ist ein Montagmorgen im April 2020. Ich sitze vor meinem 15-Zoll-Laptop an meinem Schreib-/ Ess-/ Abstelltisch. Luftlinie etwa einen Meter von meinem Bett entfernt, einen Meter von meiner Küchenzeile. 08:47: Ein erster nervöser Blick auf die Uhr. Bereithalten, schon mal die Onlineseite der Deutschen Nationalbibliothek öffnen. Es gibt 100 Plätze pro Tag und die sind heiß begehrt. Die kostenlosen Besuchertickets könnten auf dem Sekundärmarkt aktuell bestimmt erhebliche Preise erzielen. Leider gelten sie nur für eine bestimmte Benutzernummer.
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Oliver Lepsius
Corona hat Deutschland im Griff. Seit April 2020 befinden sich die Hochschulen im Dauerlockdown. Schon im dritten Semester unterrichten wir ganz überwiegend mit digitalen Hilfsmitteln, die Gebäude sind nur eingeschränkt zugänglich, die Nutzung der Bibliotheken ist ausgeklügelt kontingentiert, wenn sie überhaupt zulässig ist. Die Universität ist ein menschenleerer, surrealer Ort geworden.
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Maximilian Steinbeis, Evin Dalkilic
Die Nachfrage der breiten Öffentlichkeit nach rechts- und verfassungswissenschaftlicher Einordnung und Einschätzung der Pandemiesituation und des zur ihrer Eindämmung diskutierten exekutiven und legislativen Tuns und Unterlassens war in der ersten Welle der Pandemie jäh und massiv angestiegen. Sie traf aber auf ein Angebot, das in keiner Weise darauf vorbereitet war, sie zu stillen – nicht so sehr, weil das nachgefragte Wissen nicht vorhanden war, sondern weil es in den hergebrachten wissenschaftlichen Publikationskanälen seinen Weg nicht oder jedenfalls nicht rechtzeitig in die Öffentlichkeit fand. Der dadurch entstehende Unterdruck fand sein Ventil nicht zuletzt im Verfassungsblog.
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